[Ein neues Faust-Spiel oder Dr. Hoechst]

Also gut. Ich habe verstanden: die Welt ist erschöpft – du willst sie unerschöpflich. Die Welt ist endlich, du willst sie grenzenlos. Die Welt ist rund, und du willst, wenn du sie umrundest, nicht am Ende und auch nicht am Ausgangspunkt ankommen.

Menasses Faust bezieht sich mehr auf Goethes „Faust 2“, als auf die Gretchen-Geschichte. Fast ist es eine Fortsetzung, sozusagen „Faust 3“. Der ist längst von Gretchen geschieden, ein Konzernführer, liebevoll und doch ironisch „Alter Faust“ genannt, ein Tatmensch, wir würden sagen ein Alpha-Tier, das an Wachstum um jeden Preis glaubt. Und „jeder Preis“ bedeutet, sich auch mit bösesten Mächten einzulassen, bis „der Vorhang fällt“. Das Stück hat eine unglaubliche Aktualität bekommen: Kann man mit den Putins dieser Welt Handel treiben, oder auch nur Dialog führen…? Muss man dazu genauso abgebrüht oder genauso krank sein?

Robert Menasse ist zur Zeit einer der größten und wichtigsten Schriftsteller Österreichs, der sowohl den österreichischen als auch den deutschen Buchpreis gewonnen hat. Sein Faust-Spiel ist bisher nur am Staatstheater Darmstadt aufgeführt worden.

Inszeniert und bearbeitet von Nikolaus Büchel

Johannes Hoechst, genannt „Alter Faust“
Raphael, sein Sohn
Gräten, geschiedene Hoechst
Gottlieb, Freund von Hoechst

Alexander Rossi
Jakob Schmölzer
Lisa Furtner
Bernhard Majcen

Ensemble (Traumfiguren, Bürger,
Schauspielschüler, Journalisten, etc.)

Christine Tielkes, Chiara Larson,
Elena Hückel, J-D Schwarzmann,
Samuel Schwarzmann, Max Steinacker